Wir alle kennen diesen Kommentar aus Dokumentarsendungen:

„Ständig müssen die Hasen auf der Hut sein und um ihr Leben bangen. An jeder Ecke lauert Gefahr!“ So oder so ähnlich… immer mit der gleichen Pointe: nämlich dass das Leben grundsätzlich lebensgefährlich ist!

Hier wird eine klassische Illusion aufrecht erhalten, die besagt, dass das Leben an sich feindlich ist und wir mittendrin alle vollkommen ungeschützt sind. Ständig sollen wir um unser Leben bangen müssen, sodass dabei keine Zeit mehr für Friede, Entspannung und Freude bleibt.

Um beim Beispiel zu bleiben: der Hase gilt als Futtertier für einen ganzen Haufen Raubtiere, deren Überleben davon abhängt, in ausreichender Menge Zugang zu nährenden Hasen zu haben.

Wie aber sieht das nun der Hase?

Ist er wirklich ständig auf der Hut und bangt um sein Leben?

Wie sieht dann überhaupt seine Lebensqualität aus?

Um überspitzt zu fragen: Kann ein Hase bei diesen Bedingungen, bei diesem ach so harten Los, überhaupt glücklich sein?

Eine These:

Nun überlegt Euch mal eins. Kann es vielleicht sein, dass der Hase sich darüber bewusst ist, dass seine Aufgabe im Leben unter anderem die ist, die Füchse fit zu halten und ab und zu auch gefressen zu werden? Kann es dabei vielleicht auch sein, dass er dies einfach als Teil seines Weges annimmt? Ganz ohne Widerstände?

Aber noch viel wichtiger:

Ich glaube, dass der Hase – genau wie der Fuchs – einfach jeden einzelnen Moment seines Lebens genießt! Ja, er läuft um sein Leben, wenn es nötig ist. Das hält ihn fit. Er drückt damit auch seinen Willen zum Leben aus. Jeden einzelnen Moment erneut.

Herr und Frau Hase unterscheiden nicht zwischen Angst, Entspannung, Vorsicht und Kuscheln! Alles gehört zum Leben… sie kennen keine Bewertungen. Kein gut und schlecht.

Und ich denke an dieser Stelle können wir unendlich von unserem Vorbild – der Natur – lernen.

Vertrauen haben, genießen und einfach leben. Jeden Tag. Jeden Moment.

Mit lebensmutigen Grüßen,

Stephanie