Vergebung, was ist das?

Wer je mit Tieren zu tun hatte, wird bestätigen können, das sie in der Lage sind uns innerhalb von Sekunden zu vergeben. Die Haustiere sicherlich noch schneller als Wildtiere, da wir ihnen in ihre DNA eingraviert sind – oder zumindest die Zusammenarbeit mit uns.

Warum fällt uns das jedoch so schwer? Warum meinen wir, schmollen zu müssen? Warum erwarten wir insgeheim, dass wir, wenn wir wütend auf jemanden bleiben, dadurch etwas erreichen? Dadurch Macht über jemanden bekommen… oder über eine Situation?

An dieser Stelle möchte ich einen interessanten Ausspruch teilen, der das ganze auf den Punkt bringt:

Nicht zu vergeben ist, als ob wir selbst Gift geschluckt hätten, jedoch erwarten, dass die andere Person daran stirbt.“

Jap, einfach mal rein lassen…

Nicht unbedingt einfach zu nehmen, das verstehe ich.

Besonders verheerend wird diese menschliche Tendenz, wenn sich das Gift gegen uns selbst richtet. Wenn wir mit uns selbst im Klintsch liegen. Und eben dieses – letztendlich selbstzerstörerische – Verhalten sehe ich als Grundlage für die Unfähigkeit, anderen vergeben zu können. Mit ‚anderen’ kann Vieles gemeint sein: Personen natürlich, aber auch Situationen (vergangene wie gegenwärtige), die allgemeinen Umstände (nicht zu verachten!) und sicherlich noch mehr.

Aber was haben wir davon, immer verbitterter durch die Welt zu gehen und immer mehr zu vergessen was Leichtigkeit und spielerisches Sein sind? Solange wir einen Sündenbock haben ist alles gut? Natürlich gibt es Erfahrungen und menschliches Verhalten das schmerzhaft, ja sogar verachtenswürdig ist. Aber ist uns das unser Leben wert? Die Opferung unseres Lebens – unserer Lebensfreude?

Das hört sich dramatisch an? Ist es auch. Wenn wir diesen Vorschlag nämlich einfach mal zulassen – so als Option – können wir erkennen, wie weitreichend die Auswirkungen dieses universellen Gesetzes sind.

Bis tief in die psychische und anschließend in die physische Gesundheit können die Giftpfeile vorstoßen und verheerend Anker schlagen.

An dieser Stelle möchte ich eine einfache Übung vorschlagen:

Vergebung ist Entspannung.

Vergebung ist Erlösung.

Vergebung ist Loslassen.

Und: Vergebung ist die Zukunft. Sie ermöglicht sogar erst eine Zukunft! Nicht zu vergeben bedeutet nämlich auch, dass ich in Vergangenem stecken bleibe. Die meisten von uns stecken mit ihren Gefühlen und Gedanken in vergangenen Situationen fest und können daher ganz logisch gar nicht im Hier uns Jetzt sein. Ihr Leben voll leben. Voller Lust und Freude am Erschaffen.

Sei mutig.

Stephanie